Der aus dem Erzgebirge stammende Helfried Viertel hat die Musik von früh auf in seinem Elternhaus erlebt und in sich aufgenommen. Er studierte in Leipzig u. a. bei Egon Bölsche und Paul Schenk,
legte dort die staatliche Reifeprüfung als Kapellmeister mit Auszeichnung ab und erhielt sofort ein Engagement als Korrepetitor an der Leipziger Oper. 1951 ist er – ohne seinen Vertrag zu
brechen, wie er betont – „nach Düsseldorf abgehauen“.
Hier wirkte er, ebenfalls als Korrepetitor, an der Oper, als Dozent am Robert-Schumann-Konservatorium (später Hochschule), zusätzlich als Kammermusiker und gefragter Begleiter namhafter
Sänger.
1963 übernahm er die Leitung des Orchesters der Philharmonischen Gesellschaft Düsseldorf, die damals noch „Orchestergemeinschaft 1950 Düsseldorf“ hieß. In der Nordrhein-Westfälischen
Landesmusikakademie Heek leitete Helfried Viertel
wiederholt die Orchesterseminare. Von besonderer Bedeutung war hier das erste gesamtdeutsche Orchestertreffen, bei dem er die 5. Symphonie von Schostakowitsch einstudierte. 1992 folgten dort die
„Vier letzten Lieder“ (Richard Strauss) und 1994 die 5. Symphonie von Anton Bruckner.
Nach 33 Jahren erfolgreicher Orchester-leitung verabschiedete sich Helfried Viertel im Mai 1996 von den Musikern der Philharmonischen Gesellschaft Düsseldorf und der großen Schar dankbarer Bewunderer seiner musika-lischen Arbeit.
Das letzte Programm: Gustav Mahlers „Lieder eines fahrenden Gesellen“ und Anton Bruckners 7. Symphonie, war gleichsam sein persönliches Bekenntnis zu großen und zugleich subtilen Orchesterwerken, die er – häufig gemeinsam mit der Kölner-Orchester-Gesellschaft – einstudierte und aufführte.
Die Mitglieder und Freunde der Philharmonischen Gesellschaft Düsseldorf haben Helfried Viertel für viele musikalische Begegnungen und Erlebnisse zu danken!